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Der Gertraudenhain im August 2024_credits Christof Zwiener

Der Gertraudenhain von Christof Zwiener, KISR Leipziger Straße, Foto: Christof Zwiener, August 2024

Gertraudenhain von Christof Zwiener

Spitteleck / Wallstraße 1
10117 Berlin

Der Gertraudenhain ist eine wachsende skulpturale Intervention, die inmitten eines durch Luft- und Umweltverschmutzung belasteten Stadtraums Wurzeln schlägt. Das Wiederaufforstungskonzept „Tiny Forest“ des japanischen Botanikers Akira Miyawaki dient hierbei als Grundlage.

In dem begehbaren kleinen Wald soll spätestens im Sommer 2025 ein Mikroklima wahrnehmbar sein, wodurch ein sichtbarer Ort für Biodiversität und eine notwendige Aufwertung des öffentlichen Raums entsteht. Die Nachbar*innenschaft wird aktiv in die Entwicklung, Gestaltung und Pflege eingebunden und soll einen Austausch zu Fragen der Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit sowie dem Verhältnis von Kunst, Kultur und urbaner Produktion anregen.

Begleitet wird das Projekt durch acht saisonale Gesprächs- und Diskussionsveranstaltungen mit Expert*innen zu Themen wie ökologischen Alternativen für versiegelte Flächen, Brachen und Abstandsgrün, der Kunst in öffentlichen, urbanen Räumen, Land Art und der ressourcenschonenden Kunst- und Kulturproduktionen. Diese Veranstaltungen werden von der „Mitmachgruppe“ aus der Nachbar*innenschaft aktiv mitgestaltet, um gezielt die Fragen und Belange des Kiezes zu thematisieren. Dieses Veranstaltungsformat rund um den Gertraudenhain ist ein zentrales Moment dieser künstlerischen Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Stadtraum an der Leipziger Straße.

 

 

 

 

 

 


Christof Zwiener (*1972 in Osnabrück) studierte Interdisziplinäre Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und arbeitet mit berlinspezifischen Aspekten des öffentlichen Raumes wie Transformation, Verdrängung, Verdichtung, Gentrifizierung und den gesellschaftlichen und politischen Einflüssen auf dessen Wahrnehmung. Dabei nutzt er immer wieder die Vorstellung von Überlagerung von Zeiten; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind für ihn unmittelbar mit einem Gegenstand, einer Situation, einem Gebäude oder einem Ort verknüpft. Generell besitzen temporäre Situationen im öffentlichen Raum für Zwiener eine spezifische Atmosphäre oder Aura.